Wo Wasser zur Leinwand wird.
Die Wassermonotypie bildet das Herzstück meiner künstlerischen Arbeit.
Inspiriert von einer alten persischen Technik zur Herstellung von Marmorpapier und Monotypie, entwickle ich daraus meine eigene, zeitgenössische Form.
Im Unterschied zur traditionellen Methode verzichte ich auf Verdickungsmittel und arbeite ausschließlich mit reinem Wasser – aus Quellen, Regen oder Leitungen – sowie mit Kunstharzlack. Die Wasseroberfläche in meinen Gefäßen wird dabei zur lebendigen Leinwand.
Mit verdünnter Ölfarbe, Lösemitteln, feinen Stäbchen, Luftströmen oder durch die natürliche Bewegung des Wassers forme ich Pigmente, die auf der Oberfläche tanzen. Die entstehenden Strukturen sind flüchtig und verlangen schnelle, präzise Reaktionen.
Die Bilder, die dabei entstehen, bestehen aus einer extrem feinen Schicht – so zart, dass sie an die Beschaffenheit menschlicher Haut erinnert. Diese auf Papier zu übertragen erfordert höchste Konzentration, Achtsamkeit und Ruhe.
Mein gesamter kreativer Prozess ist von einem meditativen Charakter getragen.
Einerseits verweilt er in den Erinnerungen des Wassers, andererseits spiegelt er dessen unaufhörliche Veränderung unter dem Einfluss von Umwelt und Zeit.
Abseits wissenschaftlicher Erkenntnisse über Wasser habe ich persönlich erfahren, dass Gefühle, Stimmungen, gespielte Musik sowie die unsichtbaren Wellenlängen und Frequenzen meiner Umgebung einen spürbaren Einfluss auf die entstehenden Werke nehmen.
So werden meine Bilder auch zum Ausdruck dessen, was während des Schöpfungsprozesses im Raum war – sichtbar gewordene Resonanz zwischen innerer Welt und äußerem Medium.